In der Stadt Sindi bei Pärnu fesselt den Blick eine prächtige Allee mit Häusern, die für die Meister der Tuchfabrik vorgesehen waren. In einem davon befindet sich das Museum von Sindi, welches die Geschichte der Fabrik, das Leben der Fabrikarbeiter und die Geschichte der Stadt Sindi erzählt.
Die Tuchfabrik von Sindi war eine der ersten wirklich mechanisierten großen Produktionsstätte. Sie wurde 1833 von Johann Christoph Wöhrmann, einem Kaufmann aus Rīga, gegründet. Durch die Verlegung der Fabrik von Polen ins Russische Kaiserreich wollte man den Zoll umgehen.
In den Bau des Fabrikkomplexes wurde eine enorme Geldsumme investiert, ein großer Teil davon war staatliche Beihilfe. Zum Bau der Produktionsgebäude wurden 3,4 Millionen Ziegel benötigt. Deshalb wurde vor Baubeginn eine örtliche Ziegelbrennerei mit 8 Öfen errichtet. Aus dieser Zeit ist der Stausee von Sindi erhalten geblieben.