Die estnische Museumseisenbahn ist in Lavassaare, 17 km von Pärnu entfernt inmitten eines Torfmoors beheimatet. Sie entstand dank unnachgiebiger Arbeit von Eisenbahnfreunden. Die Museumseisenbahn zeigt mehr als 80 verschiedene Schienenfahrzeuge, darunterfünf Dampflokomotiven und eine Reihe von technischen Geräten. Unter den Ausstellungsstücken finden sich auch funktionierende Dampflokomotiven und Draisinen. Eine Dampflokomotive verkehrt auch auf der Eisenbahnstrecke Gulbene-Alūksne. Die funktionsbereiten Fahrzeuge sind im Depot (1924) ausgestellt. Im ehemaligen Wohnhaus der Torfproduktionsstätte sind Fotos, Gegenstände und Dokumente aus der Geschichte der Schmalspurbahn ausgestellt. Die spannendsten Ausstellungsstücke sind eine Fahrraddraisine, eine von Hand angetriebene Feuerlöschpumpe und Uniformen. Ein Abschnitt der Schmalspurbahn ist wiederherstellt. Besucher können darauf mit alten Maschinen in das Torfmoor hineinfahren. Der größte Abnehmer der Torfproduktion von Lavassaare war die Tuchfabrik von Sindi. Zwischen 1922 und 1924 baute das Nationale Zentralkomitee für Brennstoffe einen 28 km langen Schmalspurbahnabschnitt. Er führte vom Lavassaare Torfmoor über den Bahnhof Potsi zum rechten Ufer des Flusses Pärnu gegenüber der Tuchfabrik von Sindi. Heute ist von der Lavassaare Torfeisenbahn nur die eindrucksvolle Brücke über den Fluss Sauga erhalten geblieben und ein Schienennetz im Torfmoor. Einen Teil davon bildet die Museumseisenbahn von Lavassaare.