Die Entstehung und Entwicklung der Ortschaft Mõisaküla an der estnisch-lettischen Grenze ist sehr eng mit der Eisenbahn verbunden. Im ehemaligen Gebäude des Bahnhofsvorstehers (1932) ist ein Museum eingerichtet, in dem man einen Überblick über die Geschichte und die Eisenbahn von Mõisaküla erhält. Ausgestellt sind Schilder von Lokomotivfabriken, Modelle und Maquetten sowie Werkzeuge, die beim Bau der Schmalspurbahn verwendet wurden. Im Museum gibt es auch einen
Bronze-Aschenbecher aus dem Coupewagen des russischen Kaisers Nikolaus II. Es kam es hierher, als der Waggon in den 1920er Jahren in der Fabrik von Mõisaküla demontiert wurde.
Die Eisenbahn Pärnu-Mõisaküla war ein ungefähr 50 km langer Abschnitt. Gebaut wurde er zwischen 1895 und 1896 auf Schmalspur als Versorgungslinie für die Eisenbahnstrecke Valga-Rūjiena-Pärnu. 1897 wurde die Strecke Mõisaküla-Viljandi bzw. die Eisenbahn des Landkreises Mulgi für den Verkehr freigegeben. Es wurden Eisenbahnwerkstätten und eine Fabrik (1900) errichtet, in der Dampflokomotiven repariert wurden. 1934 wurde in der Eisenbahnfabrik die Produktion von Personenwagen aufgenommen. Die Ära der öffentlichen Schmalspurbahnverbindung zwischen Pärnu und Mõisaküla endete 1975, als von Mõisaküla der letzte Zug auf der Strecke abfuhr. Danach wurden stattdessen eine Verbindung mit Breitspurgleisen gebaut, die einen Abschnitt der Eisenbahnstrecke Tallinn-Pärnu-Rīga bildete. Wegen der schlechten Gleisqualität verkehrten hier aber nur für ein paar Jahrzehnte Eisenbahnen.
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