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Leuchtturm
Leuchtturm Tahkuna
Leuchtturm Tahkuna
Leuchtturm Tahkuna

Leuchtturm Tahkuna

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An der Nordspitze Hiiumaas auf der Halbinsel Tahkuna befindet sich Estlands höchster Turm aus Gusseisen. Der 43 Meter hohe weiße Turm, der mit seiner grünen Kuppel seinerzeit besonders modern war, wurde 1875 erbaut. Die Bauteile hierfür wurden aus Frankreich bestellt. In den verschiedenen Stockwerken des schlanken und charakteristisch karierten Leuchtturmes erwarten die Besucher Ausstellungen und Installationen, im Leuchtturm finden Theateraufführungen und Konzerte statt. In den Laternenraum und Galerie des Leuchtturmes gelangt man über eine elegante, typisch französische Wendeltreppe. Ein Pfad führt vom Leuchtturm entlang der Küste über einen sandigen Strand zu einem weiteren Objekt - den großen Stein von Tahkuna - von dort aus geht es weiter in einen alten Wald. Smarte Sitzbänke ermöglichen einen Blick in die Geschichte, in die hiesige Natur, in das Militärerbe und in die Schifffahrt. Am Fuße des Turmes gibt es ein Café und ein Souvenirshop.

Nach dem Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen Sankt Petersburg und Paldiski, stieg die Bedeutung der hier liegenden Hafen an. Umso wichtiger wurden die Leuchttürme angesehen, die bessere Navigationsbedingungen im finnischem Meerbusen sicherstellten. Gleichzeitig mit dem Leuchtturm Tahkuna begannen auch die Planungen für den Leuchtturm Ristna - beide Leuchttürme sollten zusammen die Untiefe von Hiiumaa markieren.

Das Karomuster des Leuchtturmes istzurückzuführen auf die Gusseisen-Bauweise, bei der die speziellen Formteile an den Fugenstellen überlappen, damit kein Wasser in das Innere der Konstruktion gelangt. Türme aus Gusseisen brauchten keine Stützpfeiler und sie waren selbsttragend. Der englische Ingenieur Alexander Gordon entwickelte Leuchttürme, die mit Einzelteilen aus Gusseisen gefertigt wurden. Sein Bauverfahren für den 1841 entworfenen Leuchtturm in Jamaika wurde schnell bekannt.

Der Leuchtturm von Tahkuna ist gut erhalten. Nur die im Ersten Weltkrieg beschädigten gläsernen Prismen der dioptrischen Lichtanlagen wurden 1920 durch optische Linsen ersetzt, die aus England bestellt wurden.

Das Anwesen vom Leuchtturm Tahkuna gibt eine gute Vorstellung davon, wie damals das Zusammenleben in einem Leuchtturm an der Küste funktionierte. Von den Nebengebäuden hat sich eine Sauna aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ein Lagerhaus für Petroleum aus Stein, sowie ein Wohnhaus aus Holz und ein Generatorgebäude aus dem 20. Jahrhundert bewahrt.
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